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14. November 2014

GRR präzisiert Vorstellungen zur geplanten DLV-Gebührenerhöhung

Verfasst von German Road Races (GRR).

German Road Races präzisiert die Forderung nach einer stärkeren Unterstützung im Laufsport nach der vom DLV ab 2016 angekündigten Gebührenordnung – Umfangreiche Talentförderung und langfristig angelegte Unterstützung für den Laufsport stehen dabei im Vordergrund – Intensive Diskussion auf der GRR-Mitgliederversammlung (28. bis 30. November) in Hamburg erwartet

„Wenn schon die Gebührenerhöhung nicht vermieden werden kann, dann müssen wir schon beim Einsatz der Mittel ein Wörtchen mitsprechen. Es kann nicht sein, dass damit der Verband Haushaltslöcher stopft“, fordert Horst Milde, der Vorsitzende der Gemeinschaft der deutschen Laufveranstalter German Road Races (GRR), zur für 2016 angekündigte Gebührenerhöhung des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV). Die zu erwartenden Mehreinnahmen in Millionenhöhe resultieren dabei aus der Erhöhung der Abgaben der 3.500 Laufveranstaltungen von bislang zehn bis fünfundzwanzig Cents auf künftig einen Euro an den DLV. „Wir sind allerdings der Auffassung, dass über die Höhe der Gebühren noch diskutiert werden müsste. Nichts ist unumstößlich, auch nicht die vom Verbandsrat des DLV beschlossene Gebühr von einem Euro!“

Bereits Ende August hat German Road Races (GRR) einen Katalog von förderungsrelevanten Bereichen im Laufsport veröffentlicht und ist dabei selbst beim DLV auf starkes Interesse gestoßen. „Der Bundesausschuss Laufen hat sich einmütig zu unseren Kernvorstellungen bekannt. Das ist sicherlich ein erster Erfolg für unsere Arbeit“, sieht Horst Milde einen Silberstreif am Lauf-Horizont. Die Gemeinschaft der Laufveranstalter möchte dabei vor allem Förderungen von Maßnahmen für den Laufnachwuchs, Unterstützung bei Ausbildung und Studium, Förderung von Aus- und Weiterbildung von Trainern und Übungsleitern und die Unterstützung von innovativen Laufvereinen und Laufprojekten auf finanziell besserer Grundlage gestellt sehen. Nach amerikanischem Muster sollen außerdem die Besten bei nationalen Lauf-Meisterschaften Prämien erhalten.

Inzwischen sind einige Wochen ins Land gegangen und längst ist auf breiter Front eine Diskussion unter den Lauf-Veranstaltern um die geplante Gebührenordnung entstanden. Eine intensive Diskussion mit Vertretern des DLV ist somit auch bei der GRR-Jahresmitgliederversammlung vom 28. bis 30. November in Hamburg zu erwarten.

„Wir sehen unsere Aufgabe aber auch darin, es nicht nur bei allgemeinen Schlagworten zu belassen, sondern müssen unsere Vorstellungen präzisieren!“ erklärt Horst Milde. „Deshalb hat German Road Races diesbezüglich seine Hausaufgaben gemacht und möchte nun auch Details zum Maßnahmen-Katalog vorstellen“.

„Unser wichtigstes Anliegen ist es zunächst, dem DLV klarzumachen, dass eine Transparenz bei der Verwendung der Gebühreneinnahmen zwingend erforderlich ist. Wir bieten uns dabei gerne als eine Treuhandstelle an, wenn dies der DLV nicht herstellen kann!“ Durch die föderalen Strukturen des Deutschen Leichtathletik- Verbandes sollen DLV und die Landesverbände Mittel im Verhältnis 60:40 erhalten und diese nach einer Prioritätenliste ausgeben.

Bei der Talentsichtung und Talentförderung denkt GRR an die Installierung von zentralen und dezentralen Maßnahmen und Aktionen zur Talentfindung und - sichtung, an eine bessere Honorierung von Trainern und Übungsleitern und finanzielle Unterstützung bei Fahrten zu Meisterschaften, zum Verpflegungsmehraufwand und zur Ausrüstung, bei Lehrgängen und Trainingslagern.

Die bereits bestehenden Nachwuchs-Laufserien wie Deutscher GRR-Nachwuchs- Laufcup und Deutscher Cross-Cup sollen finanziell besser gestellt werden, um Ausgaben wie Werbung, Fahrten zu den Wertungsläufen und Prämien und Auszeichnungen zu decken.

Als eine der wesentlichen Säulen des Förderkonzeptes sieht German Road Races die Ausbildung begleitende Förderung für junge Athleten. Eine monatliche finanzielle Förderung im Studium und der Ausbildung ist dabei ebenso denkbar wie eine Unterstützung durch Nachhilfe, Aufbaustudiengänge, Unterrichtsmaterialien, Wohnungszuschüsse oder die Schaffung von Trainingshäusern in Stützpunktnähe. Durch die Schaffung von finanziellen Anreizen bei Meisterschaften sollen nationale Titelkämpfe nach amerikanischem Muster deutlich attraktiver gemacht werden, damit die Besten zur Teilnahme motiviert werden. Auch eine Bezuschussung von Trainingslagern nach erbrachter Leistung ist denkbar.

Neben der Förderung im Nachwuchsbereich sieht German Road Races aber auch in der Unterstützung im Leistungssport wichtige Förderungsansätze. Schwerpunkt könnten hier die Zusatzqualifikationen von Trainern und Übungsleitern und der Ausbau von Stützpunktmaßnahmen und die Installation von leistungsfördernden Wettkämpfen zum Erreichen von internationalen Normen sein. Aber auch eine deutlich verstärkte Förderung von Spitzenathleten bei der Vorbereitung auf Olympische Spiele, Welt- und Europameisterschaften über einen längeren Zeitraum hinweg ist denkbar.

Die Förderung von Aus- und Weiterbildung von in der Leichtathletik und beim Lauftreff bereits eingesetzten Trainern und Übungsleitern mit z.B. Gebührenübernahme und Erstattung bei Verdienstausfall ist ebenso ein wichtiges Anliegen wie auch die Förderung von laufaffinen Vereinen und Leichtathletik- Gemeinschaften. Zudem muss die sportmedizinische Betreuung verbessert werden und Kosten über den Rahmen der Krankenkassenleistungen hinaus übernommen werden.