Problem „Wie erreichen und bewegen wir Menschen?"
Podiumsdiskussion beim „Sports, Medicine and Health Summit“ (SMHS) in Hamburg
Im Rahmen des Sports, Medicine and Health Summits 2023 (Congress Center Hamburg, Halle 4) findet am 24.06.2023 eine Podiumsdiskussion „Gesundheit, Alltagsgewohnheiten und Leistung: Wie erreichen und bewegen wir Menschen?“ statt. Anlass ist die sich zuspitzende Situation für viele Patient*innen, Gesundheitseinrichtungen, Betriebe und soziale Sicherungssysteme: Die große Verbreitung von gesundheitlichen Einschränkungen und chronischen Erkrankungen, der Pflegenotstand, die alternde Bevölkerung und fehlende Arbeitskräfte haben erhebliche Negativfolgen für den Wirtschaftsstandort Deutschland.
Niedergelassene Ärzte, Vertreter*innen der IG Metall, der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft, der Rheumaliga, der German Road Races und aus den Gesundheitswissenschaften berichten von ihren Erfahrungen, Initiativen und diskutieren über dringend notwenige Veränderungen.
„In England wird für Laufveranstaltungen sogar im Fernsehen geworben, wir werben eher für Schmerzmittel“, so Dr. Ralph Schomaker, Zentrum für Sportmedizin in Münster – medizinischer Berater von German Road Races, die Interessengemeinschaft der Laufveranstalter in Deutschland, die sich um alle Belange des Laufsports kümmern. Laufen ist gesund, Laufen macht glücklich und viele inaktive Menschen schaffen besonders über das Laufen den Einstieg in einen gesünderen und positiven Alltag. Wichtiges Ziel für ehemalige Nicht-Sportler*innen ist oft die erfolgreiche Teilnahme an Laufevents der German Road Races (GRR). Die GRR ist somit nicht nur auf den Leistungssport ausgerichtet, sondern hat auch große Bedeutung für den Breitensport und die Bewegungsförderung in Deutschland. Dabei ist es der GRR wichtig, dass sich die Läufer*innen vor den Veranstaltungen über ihren Gesundheitsstatus informieren. Hier arbeitet die GRR eng mit der Deutschen Sporthochschule Köln zusammen: So wird mit „ActIv-GRR“ (https://www.kurzelinks.de/activ-grr) ein anonymer und datenschutzkonformer Online-Gesundheitscheck angeboten, bei dem die Teilnehmenden individuelle Rückmeldungen über ihre persönlichen Gesundheitsressourcen und –risikofaktoren erhalten. „Wir haben bei den 10 km Strecken zum Teil mehr gesundheitliche Ausfälle während des Rennens, als beim Marathon! Sportärztliche Vorsorgeuntersuchungen werden viel zu selten in Anspruch genommen: „ActIv-GRR“ beantwortet die die wichtige Frage „Ist bei mir eine sportärztliche Vorsorgeuntersuchung sinnvoll?“, so Dr. Schomaker.
Für den Moderator der Podiumsdiskussion Prof. Dr. Dr. Dieter Leyk (Deutsche Sporthochschule Köln und Universität Koblenz) steht fest, dass sich die Situation ohne ein Umdenken weiter verschärfen wird: „Der demografische Wandel, der Arbeitskräftemangel und die bereits existierenden Auswirkungen ungesunder Alltagsgewohnheiten sind auch wirtschaftliche Game-Changer. Sie wirken sich zusehends in Betrieben und Verwaltungen, in Gesundheitseinrichtungen, in der Pflege und in Familien aus.“
Am Ende der heterogenen Gesprächsrunde steht die Frage „Was ist zu tun?“, bei der sich auch Besucher*innen der Veranstaltung und Medienvertreter*innen einbringen können.